Villa for Forest, Klagenfurt • 4. Oktober 2025
Der anwesende Komponist Hakan Ulus eröffnete den Abend mit einer kurzen Begrüßungsrede, in der er das NeoQuartett vorstellte und das Publikum auf die bevorstehenden musikalischen Horizonte einstimmte. Auch Helmut Flammer, dessen String Quartet No. 3 später im Programm stand, war unter den Gästen.
Die Villa for Forest fungierte erstmals als zusätzlicher Austragungsort für die Konzertreihe des ZZM – und erwies sich auf Anhieb als stimmungsvoller und ausgesprochen gelungener Rahmen für die Präsentation zeitgenössischer Musik.
Mit dem Auftritt des international renommierten NeoQuartet setzte das ZZM ein kräftiges Zeichen für die Vielfalt und Lebendigkeit der aktuellen Streichquartettmusik. Das polnische Ensemble – Karolina Piątkowska-Nowicka (Violine), Paweł Kapica (Violine), Michał Markiewicz (Viola) und Krzysztof Pawłowski (Violoncello) – gilt als eines der profiliertesten Formationen für zeitgenössische Musik in Europa.
Den Auftakt bildete Helmuth Flammers String Quartet No. 3, das mit seinen feingliedrigen Strukturen und konzentrierten klanglichen Gesten sofort eine dichte Atmosphäre erzeugte. Das NeoQuartett begegnete dem Werk mit größter Präzision und Sensibilität.
Im Anschluss folgte Gerard Papes String Quartet No. 2, dessen eruptive Energie und komplexe Textur vom Ensemble mit eindrucksvoller Intensität umgesetzt wurden. Die Musiker*innen fanden eine überzeugende Balance zwischen Kraft, Transparenz und analytischer Klarheit.
Ein Kontrast dazu war Joanna Woźnys Echi dell’Informe. Mit seinen fragilen Geräuschschichten und feinen klanglichen Nuancen schuf das Werk einen meditativen Raum, den das Quartett mit großer Konzentration und klanglicher Delikatesse gestaltete.
Mit Hakan Ulus’ Cell (glass spheres and marble hands) war auch ein Werk des einleitenden Komponisten selbst zu hören – ein Stück voller klanglicher Experimentierfreude und komplexer Bewegungsformen, das vom Ensemble mit höchster Präsenz realisiert wurde.
Der Konzertabend „Unfolding Horizons“ bot eine dichte, vielgestaltige Reise durch das heutige Streichquartettschaffen. Mit einem herausragenden Ensemble und einer erstmals genutzten, bestens geeigneten Spielstätte war es ein Abend, der die Gegenwartsmusik in Kärnten wieder einmal eindrucksvoll zum Leuchten brachte.









