Bericht: between feathers

Zu Beginn des Abends begrüßte Bruno Strobl das zahlreich erschienene Publikum sowie das Ensemble between feathers .

Das österreichische Ensemble between feathers präsentierte sich in der Villa for Forest mit der außergewöhnliche Besetzung – Stimme, Akkordeon, Flöten und Schlagwerk – und nutzte die Villa als Spielplatz für unterschiedlichste Klangexperimente.

Der Abend eröffnete mit Beat Furrers „Invocation VI“ für Sopran und Bassflöte – ein Werk von fragiler Intensität, das die Stimme in feinsten Nuancen mit der tiefen, flirrenden Klangfarbe der Bassflöte verschränkt. Kaoko Amano und Audrey G. Perreault loteten diese intime Zweierkonstellation mit großer Sensibilität aus.

Es folgte „esquissos-morfologias“ der portugiesischen Komponistin Mariana Vieira, in dem Akkordeon und Perkussion in scharf konturierten Gesten aufeinandertreffen. Maria Mogas Gensana und Hannes Schöggl machten die komplexen rhythmischen Schichtungen lebendig und präsentierten das Werk mit beeindruckender Präzision.

Mit „Hinter den Kulissen“ von Bruno Strobl stand anschließend ein Solostück für Kontrabassflöte auf dem Programm – ein selten zu hörendes Instrument, das Perreault mit souveräner Atemtechnik und großer klanglicher Bandbreite zum Leuchten brachte.

Einen spannenden Kontrast bot Esther Pérez Sorianos „La duda y la deuda“, das Flöten, Akkordeon und Perkussion in subtilen, fast tänzerischen Bewegungen miteinander verbindet. Die drei Musiker*innen formten die fragile Struktur des Werks mit feinem Gespür für Balance und Klangfarben.

Mikel Urquizas „More sweetly forgot“ führte Stimme, Flöte, Akkordeon und Perkussion in ein dichtes Geflecht aus poetischen Linien und pointierten klanglichen Gesten. Besonders hervorzuheben ist das nuancierte Zusammenspiel der vier Musiker*innen, die sich mit großer Wachsamkeit aufeinander einließen.

Zum Abschluss erklang „La forma delle conchiglie“ des italienischen Komponisten Lorenzo Troiani, das zusätzlich elektronische Elemente einband. Das Werk entfaltete eine atmosphärisch dichte Klangwelt, in der sich akustische und elektronische Schichten organisch ineinanderfügten – ein kraftvolles Finale des Abends.

Ein Konzert, das eindrucksvoll zeigte, wie lebendig und vielfältig die Neue Musik im europäischen Raum heute klingt. Das Publikum in der Villa dankte mit lang anhaltendem Applaus.

Bericht: between feathers
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